Die neue VOB C: Homogenbereiche, Bandbreiten und Sondierungen


Geht man die geforderten Versuche für verschiede Boden- und Felsarten durch, die für die Ermittlung der Bandbreiten angegeben sind, dann soll für die rolligen Böden die Lagerungsdichte nach DIN 18126 ermittelt werden.

Dabei zeigen sich verschiedene Probleme:

- bei grobkörnigen Böden werden schnell größere Probenmengen notwendig, die bei den Bohrungen zur Baugrunduntersuchung nur bedingt gewonnen werden können.

- das Versuchsergebnis ist vom Laboranten abhängig, s.a. BAW-DH/2008-09 K 1

- im Ergebnis erhält man zwar die lockerste und dichteste Lagerung, entscheidend ist aber für Kalkulation und  Bearbeitung die Dichte nach DIN EN 17 892-2, die leider für rollige Böden oft problematische Ergebnisse bringt.

In der Praxis hat sich durchgesetzt, dass die Untersuchung in Ergänzung zu den Bohrungen mittels Sondierungen erfolgt. Auch die bedürfen immer einer kritischen Auswertung, sind aber auf jeden Fall vorzuziehen, allein schon, weil man damit ein durchgehendes Ergebnis über das ganze Profil erhält. Eine ähnliche Datendichte wäre mit den o.g. Versuchen nur mit einem ungleich höheren Aufwand zu erreichen.In der Fachliteratur finden sich zu den verschiedenen Sondierverfahren ausgezeichnete Zusammenstellungen, mit denen sich die verschiedenen Verfahren vergleichen und  Bodenkennwerte ableiten lassen.  Verwiesen sei hier nur auf das Grundbau-Taschenbuch Band 1 mit Beschreibung und ausführlicher Literaturangaben.

Vergeblich sucht man aber in der neuen VOB C bei den Versuchen zur Bestimmung der Homogenbereiche den Verweis auf die Sondiernormen. Allerdings findet sich unter 0.2 Angaben zur Ausführung in allen bodenbefassten ATV-Normen der Satz:

„Ergebnisse von Sondierungen zur Bestimmung der Lagerungsdichte“

Nimmt man den § 7 der VOB/A, dann ist die Leistung eindeutig und erschöpfend zu beschreiben. Damit wäre die Forderung abzuleiten, dass bei allen Angaben zur Bauausführung, immer das für diesen Boden sinnvolle Sondierverfahren einzusetzen ist. Zusätzlich zu den für die einzelnen ATV-Normen unterschiedlichen Untersuchungspaketen Homogenbereich ist immer für rollige und gemischtkörnige Bodenarten das Ergebnis von Sondierungen vorzulegen.

Das soll natürlich nicht daran hindern, auch bei feinkörnigen Böden die Ergebnisse von Sondierungen zur Bewertung der Bodeneigenschaften zu nutzen. Generell wird sich durch das Fehlen der Sondierungen beim Untersuchungspaket Homogenbereich im üblichen Untersuchungsprogramm für die Bestimmung der Bodeneigenschaften nichts ändern. Der Umfang an Sondierungen wird sich eher erhöhen müssen, da bei VOB Ausschreibungen die „Ergebnisse von Sondierungen zur Bestimmung der Lagerungsdichten“ erforderlich sind. Da nur wenige Bodenprofile ohne grobkörnige und gemischtkörnige Böden auftreten, wäre also im Prinzip immer der Einsatz von Sondierungen notwendig.

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